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Filme schneiden: Alles rund um den Film

„Der Film entsteht am Schneidetisch.“ Diesen Satz aus dem Filmerlatein haben Sie bestimmt schon mal so oder so ähnlich gehört. Gemeint ist, dass der Videoschnitt das entscheidende Medium ist, das den späteren Film und seine Bedeutung bestimmt. Was Sie gedreht haben, ist Rohmaterial, das Sie nun in MAGIX Video deluxe zu einem Film zusammenschneiden. Und das kann man auf sehr unterschiedliche Weise tun. Viele Hollywoodfilme gibt es ja mittlerweile in unterschiedlichen Versionen. Die für das „breite“ Publikum gedachte Kinoversion unterscheidet sich oft beträchtlich vom „Director’s Cut“, der Version also, die der Regisseur selber gemacht hat, vorsieht oder empfiehlt. Als Schneidetisch dient auch in Hollywood mittlerweile der Computer mit einem passenden Videoschnittprogramm, um die Filme digital zu schneiden. Es ist viel effizienter und bequemer, mit der Maus virtuelle Szenen am Monitor herumzuschieben, als echte Filmrollen mit einer Schere zu zerschneiden und neu zusammenzukleben. Das Material selber nennt man „Footage“. Beim Schnitt wird das Footage zu einem sinnvollen Film zusammengeschnitten.

Ein nützlicher Begleiter – Takes in Filmen

Der Begriff „Take“ wird vieldeutig verwendet. Es können Einstellungen gemeint sein, die ein Motiv aus verschiedenen Perspektiven zeigen, aber auch Einstellungen, die sich nur in Details (z. B. hinsichtlich des Lichts und der Hintergrundelemente) voneinander unterscheiden. Takes sind jedenfalls Varianten von Einstellungen und bieten später beim Videoschnitt eine Auswahl unter mehreren Möglichkeiten, was natürlich grundsätzlich gut und empfehlenswert ist. Beim späteren Sichten des Materials sollte allerdings die Zuordnung von Takes und Einstellungen bzw. Szenen nicht durcheinander geraten, d. h. klar werden, was als weiterer Take einer Einstellung und was als neue Einstellung gedacht ist. Dazu lassen sich Filmklappen verwenden. Filmen Sie also Ihr Motiv von möglichst vielen Seiten und in verschiedenen Einstellungen. Machen Sie mehrere Durchgänge, wenn das möglich ist, und wählen Sie später in einem entsprechend reichen Materiallager aus.

Takes in Video deluxe nutzen

In Video deluxe selbst wird der Begriff „Take“ etwas weniger streng verwendet und meint hier einfach nur einen bestimmten Ausschnitt aus einem längeren Video, das Sie als separaten neuen Clip zur späteren Verwendung ablegen können. Dazu dient das Takes-Verzeichnis im Media Pool.

Take Verzeichnis in Video deluxe

Um ein Objekt in diesem Verzeichnis abzulegen, gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Schneiden Sie das Objekt so, dass es nur noch die Sequenzen enthält, die zusammen gehören. Wenn Sie also richtige Takes speichern möchten, schneiden Sie jedes Mal nachdem die Szene gestartet ist (z. B. dem Erscheinen der Filmklappe) und am Ende der Szene.
  • Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Objekte und wählen Sie den Punkt „Objekteigenschaften“. Geben Sie unter „Objektname“ einen aussagekräftigen Namen ein, z. B. „Szene 1, Take 1“.
  • Schließen Sie den Dialog und klicken Sie erneut mit der rechten Maustaste auf das Objekt. Wählen Sie dieses Mal „Objekte als Takes speichern“. Die Szene landet nun unmittelbar mit passendem Namen im Takes-Verzeichnis.

Hinweis: Schritt 2 ist natürlich optional. Sie können auch die Namen der Objekte innerhalb des Takes-Verzeichnis bearbeiten (Klick mit der rechten Maustaste auf den Take -> „Umbenennen“). Es empfiehlt sich allerdings schon in der Timeline die Umbenennung durchzuführen, da Sie dort einen besseren Überblick haben, an welcher Stelle sich welche Szene befindet.

Von Einstellungen zu Szenen und Sequenzen

Sie schneiden die Einstellungen als Takes aus dem Rohmaterial und setzen diese schnitt- und schrittweise zu Szenen zusammen. Schnitte markieren zunächst einmal die Übergänge zwischen zwei Einstellungen. Die nächsthöhere Kategorie oberhalb der Einstellung ist die Szene. Die Szene bedeutet einen Sinnabschnitt im Film, meist ein zusammenhängendes Raum-Zeit-Kontinuum, das allerdings nicht lückenlos gezeigt werden muss. Eine Szene setzt sich in der Regel aus mehreren Einstellungen zusammen.Wenn Sie z. B. einen Dialog zeigen, dann setzen Sie normalerweise mehrere Einstellungen zusammen, die mal den Redner, mal den Zuhörer, mal beide zusammen zeigen, während die Tonspur durchläuft. Das Ganze zusammen ergibt dann eine Dialogszene.

Ein Szenenwechsel markiert einen neuen Sinnabschnitt, entsprechend ist der Übergang von der letzten Einstellung der aktuellen Szene zur ersten Einstellung der nächsten Szene meist anders nämlich deutlicher – als der Übergang zwischen den Einstellungen innerhalb einer Szene.

Im Folgenden geht es darum, wie man aus den unendlich vielen Einstellungsmöglichkeiten die richtigen auswählt. „Richtig“ bedeutet hier zweierlei: zum einen den Film so zu schneiden, wie es den Wahrnehmungsgewohnheiten und Erwartungshaltungen der meisten Zuschauer entspricht, zum anderen, wie es Ihrer Intention entspricht. Denn der Filmschnitt ist ein wesentliches Werkzeug der Filmsprache das darüber entscheidet, welchen Sinn Ihre filmischen „Satzbildungen“ erhalten. Und Sie als Regisseur sind es, der hier spricht, und Sie entscheiden frei darüber, was gesprochen wird.

Filmreif: Schnittpunkte und Schnitttechniken

Schnitt verursacht immer einen Zeitsprung, Orts- oder Perspektivwechsel – einen Einschnitt eben. Die Kontinuität des Filmgeschehens wird durchbrochen. Aber es gibt Techniken, um diesen Einschnitt für den Zuschauer weitgehend unbemerkt zu vollziehen. Dieses Prinzip nennt man „unsichtbarer Schnitt“ (bzw. „continuity editing“). Der unsichtbare Schnitt ist natürlich nicht im wörtlichen Sinn unsichtbar, sondern soll vom Zuschauer nicht bewusst wahrgenommen werden, so dass der Eindruck eines ununterbrochenen Geschehens entsteht. Dabei geht es einerseits darum, die richtigen Schnittpunkte im Film zu finden, d. h. die Ausschnitte aus dem Material zu bestimmen, die verwendet werden sollen. Anfangs- und Endpunkt müssen für jede Einstellung separat bestimmt werden.

Andererseits geht es um den Übergang zwischen zwei Einstellungen.

Übergänge leiten von einer Einstellung in die nächste und erzeugen dabei narrative Zusammenhänge, Erwartungshaltungen oder auch Spannung. Die Frage, an welcher Stelle eine Einstellung geschnitten werden soll, bezieht sich daher immer auch auf die Folgeeinstellung. Auch die Frage, wie lang eine Einstellung sein soll, lässt sich nur beantworten, wenn die Länge der vorherigen und nachfolgenden Einstellungen bekannt sind. Durch die Abstimmung der Längen zueinander erzeugen Sie einen filmischen Rhythmus, mit dem Sie die Handlungsführung dramatisieren oder entspannen können.

Hinweis: In der Software MAGIX Video deluxe können Sie über das Kontextmenü eines Objektes und die Option „Objekteigenschaften“ die genaue Länge des Objekts sehen („Objektspielzeit“). Die Länge bearbeiten Sie einfach, indem Sie an einem der Objektenden ziehen.

Die „klassischen“ Schnitt-Prinzipien sind Ergebnisse der langjährigen Arbeit professioneller Cutter, und ihre Kenntnisnahme kann die eigene Technik nur bereichern. An welchen Stellen soll also eine Filmsequenz geschnitten werden? Wir beschränken uns auf die beiden für den Videoschnitt wichtigsten Prinzipien:

Bewegungsschnitt: Das erste Prinzip wäre, innerhalb einer Szene immer in die Bewegung hinein zu schneiden. Wenn Sie also beispielsweise eine Nah- und eine Groß-Einstellung gedreht haben, wie jemand ein Glas zum Mund führt und trinkt, so schneiden Sie den Bildwechsel mitten in der Bewegung, also während der Arm gehoben wird. Sinn dieses Prinzips ist es, den Schnitt möglichst unauffällig zu setzen. Während der Bewegung erkennt der Zuschauer bereits das Ziel der Bewegung und nimmt ihr Ende gleichsam vorweg. Der Zuschauer ist auf die Anschlusseinstellung vorbereitet; er weiß bereits, dass das Glas am Ende den Mund erreichen wird. Er erkennt den kompletten Handlungsbogen. Wenn dann in der Bewegung geschnitten wird, ist das Folgebild für ihn weniger auffällig, als wenn erst die Bewegung komplett ausgeführt wird und mit dem Schnitt ein neuer Handlungsbogen beginnt.

Keine leeren Bilder: Szenen sollten geschnitten werden, bevor die Darsteller aus dem Bild gegangen sind, die Szene also verlassen daliegt. Es sei denn, es gibt einen besonderen Grund. Bei Übergängen zwischen Szenen und Sequenzen kann ein leeres Szenenbild – im Gegenteil – gerade angebracht sein, um den Spannungsbogen zu einem Ende zu führen. Aber innerhalb einer Szene sollten leere Bilder vermieden werden. Beides sind im Grunde Varianten desselben Prinzips: Szenen sollten als einheitliche Handlungsbögen behandelt werden, und ein leeres Szenenbild oder eine vollendete Bewegung deuten auf ein Ende des Handlungsbogens hin. Soweit zu den Schnittpunkten, und nun zur Montage. Auf welche Weise sollten die Einstellungen hintereinander geschnitten werden? Auch hierfür gibt es klassische Lösungen.

Am besten in Szene gesetzt durch Schnitt- und Gegenschnitt-Montagen

Schnitt/Gegenschnitt ist das häufigste, einfachste und zugleich wirkungsvollste Montageprinzip, das Sie überall in Film und Fernsehen wiederfinden. Denken Sie an jemanden, der auf der Straße steht und in ein Haus gehen will. Er nähert sich der Haustür und schließt auf. Beim Eintreten wird geschnitten; als Gegenschnitt erscheint eine Innenaufnahme, wie derselbe Mann in einem Flur von innen die Haustür schließt, seinen Mantel auszieht und an den Garderobenhaken hängt. Wenn diese beiden Einstellungen aneinandermontiert sind, ergibt sich eine natürliche Handlungssequenz, bei der niemand daran zweifelt, dass der Flur, in dem der dann den Mantel auszieht, genau derselbe Flur ist, der sich hinter der Haustür befindet, die der Mann in der Außenaufnahme aufgeschlossen hat.

Filme schneiden nmit Schnittmontagen in Video deluxe

Oder denken Sie an einen Dialog in einem Film: Sie sehen und hören einen Akteur in naher Einstellung sprechen, und während er spricht, wird plötzlich das Gesicht eines Zuhörers eingeschnitten. Eigentlich sieht man ja etwas völlig anderes, was gar nicht dem Gehörten auf der Tonspur entspricht, nämlich ein unbewegtes Gesicht. Die Aufmerksamkeit des Zuschauers (und seine Erinnerung an die vorgängige Einstellung) macht aus dem neuen, stummen Gesicht den Zuhörer der Rede. Ohne Montage wäre die Aufnahme des Zuhörers einfach nur ein Gesicht. Als Gegenschnitt in einem Dialog wird dieses Gesicht zu einem Zuhörer, dessen Gesichtsausdruck zu etwas filmisch Bedeutsamem wird. Vielleicht zeigt das für sich ausdruckslose Gesicht in diesem Zusammenhang plötzlich sogar eine bestimmte Reaktion: Aufmerksamkeit, Skepsis, Ablehnung… Das Verständnis der gesamten Filmhandlung entsteht erst im Videoschnittprogramm aus einer Montage solcher bedeutungsserzeugenden Mini-Sequenzen. Die montierten Szenen werden vom Zuschauer automatisch in einen filmischen Zusammenhang gerückt. Neben Schnitt/Gegenschnitt gibt es noch viele andere Montagetechniken, die sich teilweise auch als Varianten der Schnitt/Gegenschnitttechnik auffassen lassen.

Weitere Montagetechniken für Ihren Film

Die Montagetechniken haben meist die Aufgabe, die unterschiedlichen Bilderwelten einzelner Einstellungen in einen narrativen Zusammenhang zu bringen:

Kausal-Schnitt: Hierbei hängen die aneinander montierten Einstellungen ursächlich voneinander ab. Beispiel: Ein Mann streitet sich am Telefon und verlässt in der nächsten Einstellung wütend das Haus.

Parallel-Schnitt: Zwei Handlungen werden parallel gezeigt; zwischen den Handlungen wird hin und her geschnitten. Stellen Sie sich z. B. einen Flugzeugpassagier vor, der sich mit seinen Mitreisenden unterhält, und als zweiten Handlungsstrang seine Familie, die sich darauf vorbereitet, ihn abzuholen.

Assoziativ-Schnitt: Durch die bestimmte Anordnung der Szenen wird beim Betrachter eine entsprechende Assoziation ausgelöst. Beispiel: Ein Mann spielt Lotto und lässt sich in der nächsten Einstellung bei einem Autohändler teure Neuwagen vorführen.

Ersatz-Schnitt: Ereignisse, die nicht dargestellt werden können oder sollen, werden durch bildliche Entsprechungen ersetzt. Beispiel: Ein Kind wird geboren, statt der schmerzhaften Geburt im Krankenhaus wird das Aufblühen einer Knospe gezeigt.

Kontrast-Schnitt: Auffallend unterschiedliche Einstellungen werden per Kontrast-Schnitt zusammengeschnitten, z. B. um die Aufmerksamkeit des Betrachters auf einen Widerspruch zu lenken. Beispiel: Ein Tourist liegt am Strand, in der nächsten Einstellung werden Bettler gezeigt.

Formal-Schnitt: Hierbei werden Einstellungen zusammengeschnitten, weil sie einen formalen Aspekt gemeinsam haben, z. B. gleiche Bildinhalte, Farben, Formen oder Bewegungen (z. B.: rote Hose und rote Rose).

Akustische Klammer: Auch dies werden Sie kennen: Jemand sitzt am Tisch und liest am Abend in aller Stille ein Buch, und plötzlich sind hektische Stimmen und klingelnde Telefone zu vernehmen. Und kurz bevor man sich fragt, was das denn alles zu bedeuten hat, gibt es einen Schnitt, und Sie sehen eine ganz andere Szene, z. B. im Polizeipräsidium. Diese Montagetechnik nennt man „akustische Klammer“.

Jump Cut: Zum Schluss sei noch eine Schnitttechnik erwähnt, die im Gegensatz zu allen bisher erwähnten Techniken als entgegengesetztes Ziel verfolgt, die Kontinuität des Filmgeschehens zu unterbrechen. Beispiel: In einer Szene steht ein Bankräuber mit gezogener Waffe vor dem Tresen, nach dem Schnitt liegt er gefesselt am Boden und der Superheld steht triumphierend neben ihm.

Die Handlungsachse oder auch 180-Grad-Regel

Wenn Sie im Film einen Menschen sehen, der sich von links nach rechts durchs Bild bewegt und dann, in der nächsten Einstellung, plötzlich von rechts nach links, sind Sie normalerweise Opfer eines Achsensprungs geworden. Sie sind irritiert und wissen nicht, wo dieser Mensch eigentlich hin will. Die Achse, die nicht übersprungen werden darf, nennt man „Handlungsachse“. Sie ist eine imaginäre Hilfslinie, die sich an der Handlung orientiert und den gezeigten Raum in zwei Hälften zerschneidet. Auf der Seite der Kamera ergibt sich ein Halbkreis, der einerseits durch die Kamera und andererseits durch das Filmgeschehen definiert wird. Wegen des 180-Grad-Winkels dieses Halbkreises nennt man diese Regel auch „180-Grad-Regel“. Der 180-Grad-Halbkreis sorgt – wie das Gesichtsfeld oder eine Theaterbühne – für die räumliche Orientierung der Zuschauer. Die 180-Grad-Regel besagt nun, dass nur Einstellungen hintereinander geschnitten werden dürfen, die innerhalb dieses Halbkreises gemacht wurden. Ein Beispiel: Zwei Darsteller liefern sich einen Dialog und schauen einander direkt in die Augen. Die Handlungsachse ist in diesem Fall die Blickrichtung. Die Kamera kann jetzt die beiden Darsteller frontal im Profil zeigen, von schräg vorne oder im Extremfall bis auf die Handlungsachse aufrücken, so dass sie einem Darsteller über die Schulter blickt und den anderen von vorne zeigt. (Diese Einstellung heißt übrigens „Over the-Shoulder-Shot“ und ist sehr beliebt, weil sie die Perspektive des Darstellers mit der Außenperspektive verbindet.)

Handlungsachse beim Filmdreh

Alle diese Einstellungen können problemlos in einer Videoschnittsoftware hintereinander geschnitten werden. In dem Moment aber, in dem die Kamera die Handlungsachse überschreitet, werden die Dialogpartner im Bild vertauscht. Der Darsteller, der vormals links im Bild war, erscheint jetzt rechts im Bild. Es ergibt sich ein Achsensprung. Achsensprünge sind Probleme, die erst beim Videoschnitt auftreten. Wenn die Handlungsachse in einer ungeschnittenen Einstellung überschritten wird, entsteht kein Achsensprung, sondern ein unproblematischer Achsenwechsel, bei dem sich die Zuschauer anhand des Bildkontinuums orientieren können. Handlungsachsen entstehen insbesondere durch die Lauf- und Blickrichtungen der Darsteller. Neue Handlungsachsen lassen sich etablieren, wenn Darsteller plötzlich woandershin sehen, sich umdrehen, auf etwas Neues zugehen oder wenn etwas Neues von außen ins Bild tritt. Dann darf auch außerhalb des ursprünglichen 180-Grad-Bereichs geschnitten werden, weil sich die Orientierung des Zuschauers und mit ihr die Handlungsachse geändert hat.

Übergänge und Blenden richtig setzen

Zum Schluss noch die Frage nach der Form. Sollen die Übergänge lieber sanft erfolgen oder besser kurz & schmerzlos? In einer Videoschnittsoftware wie MAGIX Video deluxe haben Sie natürlich unendliche Möglichkeiten. Die Blenden in der Software geben an, wie zwei Einstellungen miteinander verbunden werden. Der „harte Schnitt“ ist im Film der Regelfall; er ist eigentlich die Abwesenheit einer Blende und verbindet zwei Einstellungen schnörkellos, ohne jeden Schnitt-Effekt: kurz & schmerzlos.

Daneben sieht man bei Szenenübergängen auch Überblendungen (Crossfades) und Ab- bzw. Aufblenden. Bei einer Überblendung geht das Bild der vorherigen Szene allmählich in das Bild der nachfolgenden über. Bei Diashows – auch Slideshows genannt – sind Überblendungen die Regel, weil dort Standbilder gezeigt werden. Die Überblendung dient hier dazu, den kommenden Bildsprung anzukündigen und abzumildern. Beim Film geht es demgegenüber darum, Bezüge herzustellen und die Bildübergänge innerhalb einer Szene so unauffällig wie möglich zu halten. Überblendungen im Video bereiten den Zuschauer im Gegenteil darauf vor, dass ein Szenenwechsel erfolgen wird. Sie lenken die Aufmerksamkeit also von der Kontinuität auf einen Wechsel.

Einen noch stärkeren Einschnitt produziert die Abblende. Dabei wird am Ende einer Szene abgeblendet und kurz ein schwarzes Bild gezeigt. Erst dann setzt die nächste Szene – oft mit einer Aufblende – ein. Die Abblende sorgt dafür, dass der Zuschauer kurz verschnaufen und neu ansetzen kann. Deshalb markiert die Abblende in der Regel das Ende einer ganzen Kette zusammengehöriger Szenen: einer Sequenz.

Es gibt natürlich auch andere, teils sehr effektvolle Blenden, die man in Filmen gelegentlich sieht. Manchmal fliegt das Bild der letzten Szene wild-rotierend weg oder wird wie durch einen Tunnel dem Zuschauer langsam entrückt. Seien Sie sparsam mit solchen Überblendeffekten – sie lenken den Zuschauer vom Filmgeschehen ab.

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